DVB-T2 Antennen: Innen- und Außenantennen im Test (2024)

Die beste Nach­richt zuerst: Wer bereits eine Antenne zum Fernsehen nutzt, braucht für den Umstieg von DVB-T auf DVB-T2 HD nicht zwingend eine neue. Ältere Antennen verarbeiten auch DVB-T2-Signale. Der neue Stan­dard hat im März 2017 die nächste Ära des digitalen terrestrischen Fernsehens einge­leitet. Erst­mals lassen sich über Antenne hoch­aufgelöste Bilder empfangen, zudem ist in vielen Gebieten die Zahl der Programme gestiegen. Antennen­fernsehen wird somit deutlich attraktiver. Wer es ausprobieren will, findet unter den 14 Zimmer­antennen in unserem Test drei sehr gute Exemplare. Wir haben aktive Antennen geprüft, die schwächere Empfangs­signale verstärken können. Das über­nimmt ein integrierter Verstärker, der Strom benötigt. Die Testsieger-Antenne Scope Vision von Oehlbach bietet für 50Euro sehr gute Empfangs­eigenschaften. Sie lässt sich einfach anschließen, aufstellen und ausrichten – das ist nicht selbst­verständlich. Vier mangelhafte Antennen patzen beim Empfang, in Wohn­gegenden mit schwierigen Empfangs­bedingungen liefern sie kein Bild.

Wohn­lage ist entscheidend

Die Empfangs­qualität am Wohn­ort ist ausschlag­gebend bei der Wahl der Antenne. Wer nah am TV-Sendemast wohnt, kann meist auch mit einer lausigen Antenne prima fernsehen – hier genügt oft ein preis­wertes passives Modell ohne Verstärker. Je weiter der Zuschauer und seine Matt­scheibe vom Sender entfernt sind, desto schwächer wird das Signal. Dann ist eine Antenne mit sehr guten Empfangs­eigenschaften unver­zicht­bar.

Tipp: Wie weit der nächste Sender von Ihrem Wohn­ort entfernt ist, erfahren Sie im Internet unter dvb-t2hd.de/regionen. Dort gibt es auch einen Empfang­scheck: Wer seine Post­leitzahl eingibt, erhält eine Empfangs­prognose.

Empfang selbst verbessern

Sogar in einem guten Empfangs­gebiet kann das Bild jedoch einfrieren, in Klötz­chen zerfallen oder aussetzen. In Stadt­wohnungen im Erdgeschoss oder Hinterhof etwa kommen häufig sehr wenig Signale an. Da hilft nur Ausprobieren. Auch die Wohnungs­einrichtung kann Signale reflektieren oder blockieren und so den Empfang stören. Dagegen lässt sich etwas tun zu unseren Anleitungen.

Signalstärke über­prüfen

DVB-T2 Antennen: Innen- und Außenantennen im Test (1)

Früher schwenkten Antennen­besitzer die Teleskops­täbe ihres Geräts so lange, bis ihnen das Bild auf dem Fernseher gefiel. Das ist Geschichte. Heut­zutage haben die wenigsten Antennen noch Teleskops­täbe und wenn, sorgen diese für Radio­empfang. Flach wie ein Tablet ist die Antenne von heute, mal abge­sehen von Stab­antennen und Exemplaren wie der TT2 von Technisat. Sie kommt im alten Stil daher: Antennens­täbe und Parabolreflektor – nicht unbe­dingt eine Zier fürs Wohn­zimmer. Justiert wird die Empfangs­qualität inzwischen nicht mehr mit Teleskops­täben, sondern mit der Antenne selbst. Bevor der Nutzer sie im Raum ausrichtet, sollte er das Menü seines DVB-T2-HD-Fernsehers oder -Recei­vers aufrufen. Dort lassen sich Signalstärke und Signalqualität anzeigen. Einfach zu finden ist die Anzeige aber meist nicht. Beide Werte werden oft als Balken dargestellt und sollten möglichst hoch sein – sonst kann das Bild einfrieren oder verschwinden.

Tipp: Können Sie mit der Zimmer­antenne nichts empfangen, verspricht die Installation einer Außen- oder Dachantenne mehr Erfolg. Die erhalten auf direkterem Weg Signale vom Sendemast.

Ran ans Fenster

Am liebsten verstecken Nutzer ihre Antenne hinterm Fernseher. Stimmt der Empfang, ist das kein Problem. Die Antenne darf ruhig zuerst einmal dorthin gestellt werden, wo ihr Besitzer sie gern haben will. Bei schlechtem Empfang sollte er die Antenne aber optimal positionieren. Weg vom Fernseher und nah am Fenster ist immer gut. Außerdem gilt: Je höher, desto besser – auf dem obersten Regalbrett empfängt die Antenne mehr als am Boden.

Ruhig drehen und wenden

Wichtig ist, die Antenne beim ersten Ausrichten probehalber sowohl horizontal als auch vertikal aufzustellen – je nach Stand­ort funken Sendemasten in unterschiedlicher Wellen­ebene. Eine Stab­antenne kann auch waagerecht hingelegt werden. One for All SV9311 und Philips SDV5100 haben ein Gelenk, um den Stab zu kippen. Etliche Geräte im Test sind beim Aufstellen aber unflexibel, etwa weil der Standfuß nur für eine Richtung ausgelegt ist oder wegen ihrer Form. Dazu gehören Goobay, Hama, One for All SV9495, Philips SDV6227, Technisat Digi­flex TT4-NT, Tele­star, Thomson und Vivanco. Auch bei Isy ist der Richtungs­wechsel nicht vorgesehen, aber durch Drehen der recht­eckigen Platte möglich.

Auf lange Leitung achten

Der beste Stand­platz nützt nichts, wenn das Antennen­kabel zu kurz ist, um das Gerät sinn­voll auszurichten. Die Kabel vonOne for All SV9311 und Technisat bieten kaum mehr als einen Meter Spielraum. Nutzer müssen notfalls in ein neues Antennen­kabel investieren oder, wenn es fest verbaut ist, in eine Kabel­verlängerung.

Zu viel Verstärkung schadet

Schwache TV-Signale verstärken – das können alle Antennen im Test. Etliche werben mit einer sehr hohen Verstärkung, Spitzenreiter One for all SV9495 verspricht bis zu 54 Dezibel (dB). Lassen Sie sich beim Kauf nicht von der dB-Angabe auf dem Karton verleiten. Sehr hohe Verstärkungen bringen Signalrauschen mit sich, das die nutz­bare Verstärkung verringern kann – der Empfang verschlechtert sich.

Strom ist nicht der Rede wert

Die Energie für den Antennen­verstärker kommt meist aus der Steck­dose. Kathrein, Oehlbach und Thomson setzen auf ein USB-Kabel zur alternativen Strom­versorgung über den Fernseher. Vorteil: Mit dem Fernseher wird auch die Antenne ausgeschaltet – sie verbraucht dann keinen Strom mehr. Oehlbach und Thomson legen neben dem USB-Kabel ein Netz­teil für die Steck­dose bei, für die Antenne von Kathrein muss man es bei Bedarf dazu­kaufen. Der Strom­verbrauch der Test­kandidaten ist gering: Ihre Leistungs­aufnahme in Betrieb liegt zwischen 0,3 und 2,7 Watt. Den meisten Strom zieht die Digitenne TT2 von Technisat. Läuft sie 4 Stunden täglich bei maximaler Signalverstärkung und wird danach ausgeschaltet, berappt ihr Besitzer pro Jahr aber lediglich 1,10 Euro für Strom. Viele Geräte im Test haben gar keinen Ausschalter, ihr jähr­licher Strom­verbrauch ist deshalb höher. Aber auch bei ihnen fallen maximal 2,21 Euro pro Jahr an.

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