DVB-T: Digitales Fernsehen kostenlos per Antenne (2024)

DVB-T: Digitales Fernsehen kostenlos per Antenne (1)DVB-T: Digitales Fernsehen kostenlos per Antenne
Bild: teltarif.de
DVB-T war die erste Gene­ration der digi­talen TV-Über­tra­gung per Antenne. Die Digi­tali­sie­rung des Funk-Signals machte einebessere Bild- und Tonqua­lität sowie eine effi­zien­tere Nutzung der Funk-Frequenz­bänder möglich.So konnten bspw. über DVB-T im Vergleich zu einem analogenTV-Kanal bis zu sechs Programme in SD- oder bis zu zwei in HD-Qualität über­tragen werden.Doch auch der DVB-T-Stan­dard ist mitt­ler­weile veraltet. Bis 2019 wurde DVB-T voll­ständig vom Nach­folger DVB-T2 ersetzt.

Bereits 2009 wurde vom Euro­päi­schenInstitut für Telekommunikations­normen (ETSI) DVB-T2 als Nach­folger für DVB-T bestimmt. Mit derrelativ späten Umset­zung der euro­päi­schen Vorgabe in Deutsch­land gehört nun dieDVB-T-Über­tra­gung der Vergan­gen­heit an. Dieser Umbau der Über­tra­gungs­tech­nologie bedurfteauch von Seiten des Fern­seh­zuschauers eine Anpas­sung des Empfangs­geräts. Dafür erhöhte sich mitDVB-T2 aber­mals die Frequenz­effi­zienz sowie die Bild­qua­lität. In geson­derten Arti­keln finden sichdie wesent­lichen Details der Umstel­lung undalles Wissens­werte über DVB-T2. Kurz und knapp:In zahl­rei­chen Regionen Deutsch­lands, ange­fangen mit den Ballungs­gebieten, wurde das DVB-T-Signal seit Ende März 2017einge­stellt und durch das nicht kompa­tible DVB-T2 ersetzt. Ineinigen abge­lege­neren Regionen dauerte der Umbau bis zum Jahr 2019.

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Vom Sende­mast zum Empfangs­gerät

Per DVB-T wurden, je nach Region, zwischen acht und über 30Fernseh-Programme ausge­strahlt. In einigenOrten, etwa Berlin-Bran­den­burg, waren auch einige Radio-Sender via DVB-T empfangbar. Die Über­tra­gung des TV- und Radio­signalsfand per Funk über dafür reser­vierte Frequenzen statt. Um diese Signale empfangen zu können, war daher ein digi­taler DVB-T-Receiver (Tuner) notwendig,der die codierten Daten in Bild und Ton über­trägt. Außerdem wurde in der Regel eine Zimmer- oder Dach­antenne benö­tigt, um das Signal aufzu­fangen.

Viele der älteren Fern­seher besitzen einen inte­grierten DVB-T-Tuner, ebenso wie auch inte­grierte Empfänger fürden digi­talen Kabel- und Satel­liten-Empfang (DVB-C und DVB-S). DVB-T-USB-Sticks und DVB-T-Karten brachtendigi­tales terres­tri­sches Fern­sehen auf Laptop und PC. Neben den Anschaf­fungs­kosten für die Hard­ware war der DVB-T Empfangin Deutsch­land kostenlos. Dies änderte sich bei der Umstel­lung auf DVB-T2 für den Empfang privater TV-Sender.

Vor- und Nach­teile der Digi­tali­sie­rung

DVB-T: Digitales Fernsehen kostenlos per Antenne (3)Das Senderangebot via DVB-T2 ist regional unterschiedlich.
Grafik: dvb-t2hd.de
Durch die Einfüh­rung von DVB-T war es möglich, Frequenz­bänder im begehrten UHF-Band umzu­ver­teilen und einer neuen Nutzung zuzu­führen.Die Mobil­funk-Anbieter erstei­gerten die Frequenzen der soge­nannten Digi­talen Divi­dende und setzten sie ein,um schnelles Breit­band-Internet per LTE als Daten­über­tra­gungs­stan­dard auszu­bauen. Diese Neuver­tei­lung hin zur verstärkten Nutzung fürdie Mobil­funk­netze wird mit der erfolgten Umstel­lung auf DVB-T2 fort­geführt.

Doch die Einfüh­rung von DVB-T hat auch Kritik auf sich gezogen. Zuschauer bemän­gelten die trotz opti­mis­tischer Versor­gungs­quoten der betei­ligtenSende­anstalten bisweilen schlechte Empfangs­qua­lität, die zu Verzer­rungen von Bild und Ton führte. Während für den Empfang des analogen Rund­funksoft auch einfache passive Stab-Antennen ausreichten, war für DVB-T zumeist mindes­tens eine aktive Zimmer­antenne notwendig. Wer weiter von dernächsten Sende-Anlage entfernt wohnte, für den konnte es notwendig sein, eine Außen­antenne einzu­setzen. Aller­dings konnten Nutzer übli­cher­weise die bereitsfür analogen Rund­funk instal­lierten Haus­antennen auch für den Empfang von DVB-T weiter­ver­wenden.

Neben der Empfangs­qua­lität regte sich auch Kritik an der Programm­viel­falt. So sind viele privateFern­seh­sender im Zuge der Digi­tali­sie­rung dazu über­gangen, ihr Programm terres­trisch nicht mehrauszu­strahlen. Darüber hinaus wurde auch die Einfüh­rung eines Pay-TV-Konzepts für den Empfang derPrivat­sender getestet. Dies konnte sich bei DVB-T jedoch nicht durch­setzen. Anders ist dies beim Nach­folger DVB-T2.

Rück­läu­fige Rele­vanz des terres­tri­schen TVs

Die Abschal­tung des analogen, terres­tri­schen Fern­sehens ist schon seit längerem in ganzDeutsch­land abge­schlossen. Die Stärken des digi­talen, terres­tri­schen TVs liegen heut­zutage vor allem inder relativ mobilen Einsatz­mög­lich­keit. Im Unter­schied zu der Verle­gung eines TV-Kabel oder der Instal­lationeiner Satel­liten­anlage ist die Aufstel­lung einer Zimmer­antenne vergleichs­weise simpel durch­zuführen. Mit dembegrenzten Enter­tain­ment-Angebot von DVB-T kommt dem terres­tri­schen Fern­sehen jedoch schwin­dende Bedeu­tungzu und findet vor allem noch als Zweit­gerät im Haus­halt Verwen­dung, wobei das Haupt­gerät entweder perTV-Kabel, Satellit oder Internet bespielt wird. 2015 besaßen lautDigi­tali­sie­rungs­bericht der Landes­medi­enan­stalten nur noch ca. 10Prozent der TV-Haus­halte ein DVB-T-Empfangs­gerät,wobei die Verbrei­tung über Jahre rück­läufig verlief. DVB-T kam somit eher eineergän­zende Bedeu­tung gegen­über den anderen Über­tra­gungs­tech­nolo­gien zu. Mitt­ler­weile hat sich der Markt­anteil von DVB-T2 aufdie erwar­teten 6Prozent einge­pen­delt.

Weitere Ratgeber rund ums digi­tale Fern­sehen

DVB-T: Digitales Fernsehen kostenlos per Antenne (4)

  • Fern­sehen über Satellit, Kabel, Antenne oder Internet
  • DVB-T2: Der aktu­elle Stan­dard für TV per Antenne
  • freenetTV: Privat-TV über Antenne in HD
  • TV via Satellit: Mit Astra begann die Revolution
  • Das Kabel: Der zweit­älteste TV-Verbrei­tungsweg
  • Vergleich: So viel kostet Kabel-TV
  • Sky: Vom reinen Pay-TV-Sender zur Streaming-Marke
  • Smart-TV: Fernseher mit Internet und Apps
  • Beitragsservice: Alles zur Rundfunk-Gebühr

Weitere Meldungen zu DVB-T

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  • 27.10.23 KabelfernsehenTelekom: "Am 1.Juli 2024 ist Independence Day"Ab dem 1.Juli 2024 können Vermieter die Kosten für den Kabel­anschluss nicht mehr auf die Miet­neben­kosten umlegen. Mieter können den Anschluss kündigen und statt­dessen Fern­sehen über DVB-T2 oder Internet schauen. Anbieter wie die Telekom wittern ihre Chance.zurMeldung
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  • 19.09.23 WRC-23Weltfunkkonferenz: EU für Rundfunk und KulturBei der Welt­funk­kon­ferenz WRC-23 in Dubai soll es um die Frage gehen, ob dem Mobil­funk auch der Bereich 470-694MHz zuge­wiesen könnte. Europa ist dagegen.zurMeldung
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