Bus und Bahn (ÖPNV) - Ausbauprojekte Schiene (2024)

Reaktivierung Kiel – Schönberger Strand

Ziel ist eine stündliche, schnelle Bahnverbindung zwischen Kiel, Schönberg und dem Schönberger Strand auf einer ca. 26 km langen Strecke. Die Fahrzeit von Kiel zum Schönberger Strand soll dann nur noch 30 Minuten betragen.

Das Projekt hat eine große Bedeutung für die Erschließung der Probstei und die Weiterentwicklung des Tourismus in dieser Region. Gleichzeitig hat es auch eine Entlastungswirkung für das vom Straßenverkehr stark belastete Kieler Ostufer. Werktags wird mit über 2.500 Reisenden bis Kiel-Oppendorf und über 1.000 Reisenden bis Schönberg gerechnet.

Der Bahnverkehr bis Kiel-Oppendorf läuft bereits. Die Planungen und Baumaßnahmen bis Schönberger Strand sind beauftragt. Gegenüber der letzten Kostenprognose aus dem Jahr 2016 sind die zu erwartenden Kosten von 35 auf knapp 50 Millionen gestiegen, insbesondere aufgrund der erhöhten Kosten für die Sanierung des Streckenabschnittes zwischen Oppendorf und Schönberger Strand. Die Kosten-Nutzen-Analyse ist dennoch positiv.

Weitere Informationen: NAH.SH-Seite Hein Schönberg

Weiterer Ausbau der Bahnstrecke Kiel – Lübeck

Die erste große Baustufe hat seit Juni 2010 eine Verdichtung des Bahnangebots zwischen Kiel und Lübeck auf zwei Züge je Stunde und Richtung ermöglicht. Die hierfür erforderlichen Arbeiten an der Strecke hatten insgesamt 30 Millionen Euro gekostet. Sie wurden größtenteils aus für SPNV-Projekte bestimmten Bundesmitteln finanziert.

In einer zweiten großen Maßnahme soll das Bahnangebot weiter ausgebaut werden. Die Anpassungen der Infrastruktur werden noch einmal rund 30 Millionen Euro kosten und aus Bundesmitteln für SPNV-Projekte finanziert. Langfristig bleibt es das Ziel, die zwei größten Städte Schleswig-Holsteins in unter einer Stunde Fahrtzeit miteinander zu verbinden.

Weitere Informationen: NAH.SH-Seite Kiel-Lübeck

Reaktivierung Wrist – Kellinghusen

Die Nutzen-Kosten-Untersuchung zur Reaktivierung der Strecke Wrist – Kellinghusen wurde auf Basis der neu ermittelten Kosten in Höhe von 15 Millionen Euro aktualisiert. Die im September 2019 vorgelegte Neuberechnung kommt zu dem Ergebnis, dass das Projekt weiterhin volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Die Landesregierung hat daraufhin entschieden, dass die geplante Reaktivierung dieser Bahnstrecke umgesetzt werden soll. Die Planfeststellungsunterlagen werden derzeit erstellt.

Weitere Informationen: NAH.SH-Seite Wrist-Kellinghusen

Marschbahn (Elmshorn – Sylt)

Elektrifizierung und zweigleisiger Ausbau

Als Marschbahn wird die Strecke von Elmshorn nach Sylt bezeichnet. Die Linie ist bis Itzehoe elektrifiziert, diese Teilelektrifizierung bringt jedoch nur geringen Nutzen. Durch die Neuregelung des GVFG-Bundesprogramms besteht seit 2020 die Möglichkeit, dass bei Elektrifizierungen von Bahnstrecken 90 Prozent der Investitionskosten durch den Bund gefördert werden. Das schleswig-holsteinische Verkehrsministerium hat für die Vorplanungen der NAH.SH insgesamt 20 Millionen zur Verfügung gestellt.

Bis auf einige wenige Abschnitte ist die Marschbahn zweigleisig ausgebaut. Insbesondere die noch eingleisigen Abschnitte Niebüll-Klanxbüll und Morsum-Westerland/Sylt stellen einen Engpass dar. Ende 2018 hat der Bund den zweigleisigen Ausbau im Abschnitt Niebüll-Klanxbüll in den Vordringlichen Bedarf des BVWP hochgestuft. Der Abschnitt Morsum-Tinnum soll demnächst ebenfalls hochgestuft werden. Um die Kapazitätsengpässe vor Sylt schneller auflösen zu können, hat das Land einzelne Vorplanungen für beide Abschnitte vorfinanziert.

Der Bund hat den Ausbau des Streckenabschnitts Niebüll-Klanxbüll-Westerland außerdem als Pilotprojekt (von insgesamt elf) in sein Maßnahmengesetzvorbereitungsgesetz aufgenommen. Damit kann der Bundestag den Ausbau per Gesetz genehmigen.

DB-BauInfoPortal: Niebüll – Klanxbüll

S 21 – Hamburg-Kaltenkirchen (AKN)

Das Projekt umfasst die Elektrifizierung der AKN-Trasse von Kaltenkirchen bis Hamburg-Eidelstedt. Die Baumaßnahme wird den weitgehend fertiggestellten zweigleisigen Ausbau ergänzen. Das Finanzvolumen für Investition und Planungskosten wird mit rund 120 Millionen (Preisstand 2019) veranschlagt. Die sogenannte standardisierte Bewertung, ein Verfahren zur gesamtwirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Untersuchung von ÖPNV-Projekten, wurde aktualisiert. Aufgrund des positiven Ergebnisses (1,93) ist das Projekt grundsätzlich aus dem Bundes-GVFG förderfähig. Die übrigen Kosten teilen sich die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein. Der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt auf Hamburger-Gebiet ist am 01.11.2018 erlassen worden. Mit Datum vom 28. Februar 2022 hat das APV den Planfeststellungsbeschluss erlassen. Dieser Beschluss wird jedoch beklagt. Der Bau startete im Januar 2023 vorgesehen. Die Inbetriebnahme soll im Dezember 2025 erfolgen. Nach dem neuen Hamburger Liniennetz wird die S21 dann als S5 verkehren.

Weitere Informationen: Seite der NAH.SH zur S 21.

S 4 Ost / West

S4 Ost – Hamburg-Altona - Bad Oldesloe

Von dem Ausbau der S4 Ost profitieren vor allem die Fahrgäste im Nahverkehr. Darüber hinaus soll insbesondere der stark frequentierte Hamburger Hauptbahnhof entlastet und die Hinterlandanbindung im Zuge der Festen Fehmarnbeltquerung verbessert werden.

Die Gesamtlänge der S-Bahn-Strecke von Hamburg-Altona bis Bad Oldesloe beträgt rund 36 km. Zwischen HH-Hasselbrook und Ahrensburg werden auf 17 Kilometern zwei zusätzliche Gleise gebaut, ein weiterer, eingleisiger Neubau erfolgt auf rund drei Kilometern von Ahrensburg bis kurz hinter Ahrensburg-Gartenholz. In Hamburg sind vier neue S-Bahn-Stationen geplant, in Schleswig-Holstein wird die S-Bahn-Haltestelle Ahrensburg-West neu entstehen.

Im November 2018 hat der Bund das Projekt in den Vordringlichen Bedarf des BVWP hochgestuft. Von den Kosten der insgesamt 1,847 Mrd. teuren Maßnahme trägt Schleswig-Holstein etwa fünf Prozent, die aus dem Infrastrukturprogramm IMPULS gedeckt werden sollen. Die Planfeststellungsverfahren laufen, für den ersten Abschnitt (HH-Hasselbrook–Luetkensallee) hat das Eisenbahnbundesamt im August 2020 den Planfeststellungsbeschluss erteilt.

Weitere Informationen:

https://www.s-bahn-4.de/de/

https://www.nah.sh/de/themen/projekte/s4-die-neue-s-bahn/

S4 West – Hamburg - Elmshorn - Itzehoe

Die Strecke zwischen Hamburg und Elmshorn ist eine der meistbefahrenen Strecken in Schleswig-Holstein. Hier treffen die Jütland- und Marschbahnlinie zusammen sowie zusätzliche Regionalzüge nach Hamburg. Dadurch besteht ein Engpass, der regelmäßig zu massiven Verspätungen führt.

Schleswig-Holstein verfolgt die Verlängerung des S-Bahn-Netzes bis Elmshorn als durchgehende „S 4“ ("Achsenkonzept"). Die Kapazität der Strecke zwischen Elmshorn und Hamburg lässt derzeit weitere Verkehre nicht zu. Ab Ende 2022 sollen daher neue Doppelstockzüge die Kapazitäten schrittweise bis 2027 um 50 Prozent erhöhen. Zusätzlich soll nach der Fertigstellung des neuen Bahnhofs Altona Nord (2025) ganztägig ein Halbstundentakt mit Regionalbahnen zum Hamburger Hauptbahnhof eingeführt werden.

Mittelfristig ist der Ausbau der Infrastruktur unverzichtbar. 2018 hatte der Bund zumindest das Projekt „4. Bahnsteigkante in Elmshorn“ in den Vordringlichen Bedarf des BVWP hochgestuft. Das Land hat für weitere Planungen von Schieneninfrastrukturprojekten insgesamt 20 Mio. bereitgestellt. So soll die NAH.SH u.a. die weiteren Planungsschritte für ein drittes und viertes Gleis aufnehmen, mit dem Ziel eine Express-S-Bahn verkehren zu lassen.

Schienenanbindung von Brunsbüttel

Der Wirtschaftsraum Brunsbüttel ist das größte zusammenhängende Industriegebiet in Schleswig-Holstein. Der Hafen Brunsbüttel ist schienenseitig über zwei nicht elektrifizierte Nebenstrecken in Richtung Norden und Osten angebunden. Dies ist nicht ausreichend, um die künftigen Herausforderungen und die erforderliche Weiterentwicklung des Standortes zu gewährleisten. Der Ausbau ist am 6.11.2018 in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgestuft worden.

Zur Verbesserung der Anbindung des Hafens Brunsbüttel ist die Elektrifizierung der Bahnstrecke Wilster-Brunsbüttel vorgesehen: von Wilster bis zu einem neu zu errichtenden Übergabebahnhof zwischen DB Netz AG und ChemCoast Park Brunsbüttel im Bereich des ehemaligen Bahnhofs Landscheide. Durch die ergänzende Elektrifizierung der Marschbahn im Abschnitt Itzehoe-Wilster können dann Güterzüge von/nach Brunsbüttel ohne Umspannen in Itzehoe durchgängig elektrisch geführt werden.

Reaktivierung Rendsburg – Rendsburg-Seemühlen

Für die neuen Akkutriebzüge vom Typ Flirt wird der Fahrzeughersteller Stadler eine neue Werkstatt in Rendsburg errichten. Der Standort der neuen Werkstatt liegt an der momentan nicht genutzten Bahnstrecke Rendsburg – Rendsburg-Seemühlen. Um Synergien mit ohnehin erforderlichen Arbeiten an der Strecke zu nutzen, will das Land nun auch die Reaktivierung der Bahnstrecke für den Nahverkehr auf den Weg bringen. Die Infrastrukturarbeiten werden von der AKN durchgeführt.

Hinterlandanbindung Fehmarnbelt

Nähere Informationen zur Schienenanbindung der geplanten Festen Fehmarnbeltquerung finden Sie unter
Deutsche Bahn - Projektseite Feste Fehmarnbeltquerung.

Umfassende Informationen zum Vorhaben Feste Fehmarnbeltquerung finden Sie hier: Feste Fehmarnbeltquerung - Europa wächst zusammen

Stationsprogramm Schleswig-Holstein

Das Land Schleswig-Holstein, die NAH.SH GmbH und die DB Station&Service AG haben sich darauf verständigt, das bestehende Programm zur Modernisierung von Bahnhöfen fortzuschreiben. Dabei soll der Schwerpunkt vor allem auf den wenigen, noch nicht barrierefrei ausgebauten, Bahnhöfen liegen. Darüber hinaus sind neue Stationen geplant, teils durch Reaktivierung, teils durch Neubau, um den Zugang zum Schienennahverkehr zu vereinfachen. Bundesweit ist Schleswig-Holstein Vorreiter bei der Barrierefreiheit an Bahnhöfen.

Weitere Reaktivierungen

Im Landesweiten Nahverkehrsplan sind weitere Reaktivierungen aufgeführt und werden geprüft: Eine Verlagerung des Bahnhof Flensburg ins Zentrum der Stadt, ggf. in Zusammenhang mit einer Reaktivierung der Bahnstrecke Flensburg-Niebüll, eine Nutzung der Güterstrecken von Tornesch nach Uetersen und von Nettelnburg nach Geesthacht sowie eine Reaktivierung von Ascheberg nach Neumünster. Zentrales Prüfkriterium ist der volkswirtschaftliche Nutzen einer solchen Maßnahme.

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